Donnerstag, 17. März 2011

Alan Rickman

Bonner General-Anzeiger, 22.02.2011

Der beste Bösewicht

Der jetzt 65-jährige Alan Rickman verkörpert mysteriöse Charaktere perfekt

KevinCostner soll nach den Dreharbeiten zu "RobinHood - König der Diebe" dafür gesorgt haben, dass die Szenen mit AlanRickman als Sheriff vonNottingham gekürzt werden. Costner wolle nicht imSchatten des Briten stehen, so munkelte man. Gelungen ist das nicht.In vielen seiner Filme spielt Rickman die großen Stars an die Wand. Selbst ist er trotzdem nie zumWeltstar geworden. Gestern nun ist der Schauspieler, der zuletzt als Lehrer Severus Snape in den Harry-Potter-Filmen zu sehen war, 65 Jahre alt geworden.

Rickman gehört zu den Schauspielern, die mit wenigen Gesichtsausdrücken und Augenbewegungen mehr erzählen können als andere mit großen Worten. Mit Bravour spielt er verschlossene, mysteriöse Bösewichte. "Als Schauspieler verurteilst du die Charaktere, die du spielst, nicht", sagte er einmal. Dass er nie den Sprung in die erste Reihe der Hollywood-Stars schaffte, scheint Rickman nicht zu stören. Im Privatleben ist er bescheiden und skandalfrei:Seit mehr als 30 Jahren lebt er in London mit einer Ökonomie-Dozentin und Kommunalpolitikerin zusammen.

Aufgewachsen in London als eines von vier Kindern einer Arbeiterfamilie, musste Rickman mit acht Jahren den Verlust des Vaters verkraften. Schon während der Schulzeit spielte erTheater, studierte dann aber Grafikdesign und machte das Schauspielen zum Hobby. Nach ein paar Jahren als Grafiker ging er - mit 26 Jahren - an die Schauspielschule. Er wurde zum gefragten Theaterschauspieler, war Ende der 70er Jahre zwei Jahre Mitglied der RoyalShakespeare Company. SeinenDurchbruch auf der Leinwand schaffte er 1988 als Gegenspieler von Bruce Willis in "Stirb langsam". Doch wechselte er immer wieder zurück an die Bühne - auch als Regisseur.

Den meisten dürfte er aber als die ambivalenteste Figur der Harry-Potter-Filme bekannt sein: Als Lehrer Severus Snape, der Harry und seine Freunde schikaniert - aber immer wieder dafür sorgt, dass Harry nichts passiert.
dpa

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen