Sonntag, 14. November 2010
Insel-Komödie von Rolf Hochhuth
Isabel Dörfler und andere Cast-Mitglieder
Ich hatte die Gelegenheitheit mir Hochhuths Stück anzusehen.
Der Autor war anwesend und ich habe eine Unterschrift im Manuskript bekommen. Er hat die Aufmersamkeit sehr genossen.
Ich war recht skeptisch, weil die Presse doch sehr vorengenommen war, aber mir hat es gefallen. Und Johannes Heesters war wirklich beeindruckend. Hätte ich nicht gedacht.
Ich habe eine der Sängerinnen Isabel Dörfler an diesem Abend kennengelernt. Hier ein kleines Fotos.
Sie hat uns zum Feiern mitgenommen. Da saßen dann alle im Biergarten des BE bei Wein und Bier. Auch Johannes Heesters mit seiner Frau. Wir waren müde - er überhaupt nicht.
Alles in allem ein gelungener Theaterabend bei schönem Sommerwetter.
x
x
x
"Inselkomödie" feiert in Berlin Premiere
Heesters – Comeback mit 106 Jahren
zuletzt aktualisiert: 28.07.2010 - 13:17
Berlin (RPO). Er ist der älteste Schauspieler der Welt. Am Freitag feiert er in Berlin einmal mehr sein Comeback. Jopie Heesters wird im Alter von 106 Jahren bei der Premiere von Rolf Hochhuths "Inselkomödie" im Berliner Theater dabei sein – als König auf einem Thron.
Heesters ist zusammen mit Caroline Beil das Zugpferd von Hochhuths Sommeraufführung, die sein mehr als 30 Jahre altes Stück "Lysistrate und die NATO" zum Vorbild hat. Beil ist den Fernsehzuschauern ein Begriff. Die Schauspielerin moderierte ein Boulevardmagazin, spielte in der RTL-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (GZSZ) und zog ins Dschungelcamp ein. Ab Freitag lehrt sie als Lysistrate nicht ekelhaften Insekten, sondern den Männern das Fürchten.
Mit Soapdarstellern hat der Maestro so seine Erfahrungen. 2005 wurde seine Komödie "Familienbande" komplett mit "GZSZ"-Personal aufgeführt und gelobt. Für die "Inselkomödie" hat Hochhuth nun neben Beil auch Kostas Papanastasiou verpflichtet, den Inbegriff des griechischen Wirts aus der ARD-"Lindenstraße". Er spielt, wie könnte es anders sein, den griechischen Wirt Konstantinos.
Heesters hält zwei Monologe
Um das altehrwürdige Stück in die Gegenwart zu übertragen, machte Komponist Florian Fries aus 300 Seiten Drama ein modernes Musical. "Ich bin Gebrauchsmusiker, möchte unterhalten, Ohrwürmer schaffen", sagt Fries über das bunte Ergebnis. Nur Heesters darf in der "Inselkomödie" nicht singen. Dem 106-Jährigen bleiben nur zwei Monologe, die er auf einem Thron sitzend rezitiert.
Dafür singen die übrigen Ensemblemitglieder umso mehr. Im schwarzen Minirock und kniehohen Stiefeln stachelt Beil als Lysistrate die Frauen einer kleinen griechischen Insel gegen ihre Männer und den Popen auf. Diese wollen das Eiland den USA als Raketenbasis zur Verfügung stellen, die Frauen wollen lieber Touristen auf die Insel locken.
Während die Ehegatten also alleine auf ihren Bauernhöfen festsitzen und den "Melkstreik" sowie die Abwesenheit ordentlicher Mahlzeiten und Kinderbetreuung beklagen, sammeln die Frauen sich unter Lysistrates Führung im örtlichen Gasthaus. Dort sind auch die Offiziere einquartiert, die die Insel auf ihre Raketenbasistauglichkeit überprüfen sollen.
Tanzeinlage mit Stühlen
Doch diese Warnung ist leicht zu übersehen, kriechen doch Beils Mitstreiterinnen in Häschenkostümen über die Bühne, wackeln jederzeit ordentlich mit dem Hintern, lassen sich mit pinkfarbenem Schuhwerk bestechen und kichern wie eine Gruppe Teenager auf Klassenfahrt. Sogar eine Tanzeinlage mit Stühlen wird geboten. Ginge es nicht um Raketen und tote Kinder, die Bühne könnte teilweise auch die eines Burlesque-Theaters sein.
Ein Happy End also, auch auf der Bühne. Die Soldaten lassen sich von den vielen nackten Schenkeln den Kopf verdrehen und verlassen die Insel in Schimpf und Schande. "Das Schwert der Fremde bricht nur in der Scheide", ruft der Chor der Inselfrauen den Offizieren hinterher. Wirt Konstantinos schenkt zur Feier persönlich den Ouzo ein. Prost!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen