Montag, 22. November 2010

Entzauberte Wirklichkeit

Harry Potter - Der verfilmte erste Teil des letzten Bandes kürzt den Hokuspokus und schärft dieCharaktere

W as in "Harry Potter und der Stein der Weisen" 2000 noch als kindgerechtes,verspieltes Abenteuer begann, ist sieben Filme und zehn Jahre später zur veritablen Tragödie geworden: Der Sturz von Harrys Mentor Albus Dumbledore inden Tod, das dramatische Finale des sechsten Teils, taucht nun in der Verfilmung von Joanne K. Rowlings "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes"zu Beginn als Erinnerungsbild wiederauf: Dumbledore, der für seinen Schüler Harry Potter und dessen Freunde Hermine Granger und Ron Weasley bis herein Garant dafür war, dass trotz aller Gefährdungen durch den bösartigen Lord Voldemort das Gute letztlich doch die Oberhand behalten muss, ist den dunklen Mächten zum Opfer gefallen. Er hinterlässt drei Jugendliche, die zwar wissen, welche Aufgabe sie erfüllen müssen, um Voldemort zu entmachten,die aber keine Ahnung haben, wie sie diese Aufgabe meistern sollen. Und die für ihren Widerstand gegen Voldemorts totalitäre Machtbestrebungen einenhohen Preis zahlen müssen. Der Film beginnt mit Familienszenen, die illustrieren, wie sehr die Normalität für die Freunde aus den Fugen geratenist: Harrys Verwandte ergreifen dieFlucht; Ron und seine Familie müssenjederzeit mit Attacken von VoldemortsAnhängern rechnen, und Hermine Granger belegt ihre Eltern mit einem "Obliviate"-Zauber, der ihr Gedächtnis manipuliert: Die Kamera zeigt, wie Hermines Abbild aus den Familienfotos in derWohnung der Grangers verschwindet,als hätten ihre Eltern nie eine Tochter gehabt.Für Zuschauer, die die Bücher vonJoanne K. Rowling nicht gelesen haben, mag dies - wie noch manche andere Facette der Verfilmung - kryptisch bleiben;die "Potter"-Fans, also die eigentliche Zielgruppe, werden jedoch den Schmerz der jungen Zauberin lebhaftnachvollziehen können, die sich dagerade selbst aus dem Leben und der Erinnerung ihrer Eltern auslöscht, damitdiese England verlassen, sich weit weg eine ganz neue Existenz aufbauen und somit sicher sind vor der Rache des dunklen Lords. Denn mit Voldemorts Rache muss Hermine rechnen: Sowohl sie als auch Ronwollen sich dem Terrorregime des dunklen Lords nicht beugen, sondern Harry dabei helfen, die einzige Missionzu erfüllen, durch die Voldemort besiegtwerden könnte: Sie wollen die Horkruxe finden und vernichten, verborgene magische Gegenstände, die Voldemort quasi unbesiegbar machen. Doch wo sind die Horkruxe versteckt, und wiekann man sie zerstören? Die Suche nacheiner Lösung gestaltet sich für die dreiTeenager bald als frustrierend zielloseOdyssee. Dabei sind ihnen die Schergen Voldemorts und des Zaubereiministeriums,das dieser unter seine Kontrollebringt, immer dicht auf den Fersen. Die Entscheidung, die Verfilmung desletzten Bandes der "Potter"-Romane aufzwei Filme zu dehnen, mag zunächstverdächtig nach dem Kalkül von Produzentenund Verleihern klingen, die eineeinträgliche Kuh noch nicht schlachten, sondern mehrfach melken wollen. Sie erweist sich aber als erzählerischer Glücksgriff, von dem auch das Publikumprofitiert: Während man bei der Verfilmung von "Harry Potter und derHalbblutprinz" gegen Ende fast den Eindruckhatte, dass den Machern die Zeit fortlief, weil der filmische Showdowndas dramatische Potenzial der Buchvorlage förmlich verschenkte, haben Drehbuchautor Steve Kloves und Regisseur David Yates diesmal genug Freiraum, um die Geschichte ohne Hektik zu entwickeln.Erfreulich ist, dass sie diesen Freiraum nicht nur nutzen, um noch mehr Actionund noch mehr Effekte-Gewitter auf die Zuschauer loszulassen, sondern vorallem, um die Figuren und die zwischenmenschliche Dynamik zwischenden Charakteren gebührend auszuloten. Das gilt für treffend umrissene Nebenfiguren- wie etwa den erstmals eingeführten, von Rhys Ifans verkörpertenZeitungsverleger Xenophilius Lovegood-, vor allem aber für die dreijugendlichen Hauptfiguren. So finden Kloves und Yates immer wiederruhige, aber intensive Szenen, umdeutlich zu machen, wie prekär und fragil das emotionale Gleichgewicht zwischenHarry, Hermine und Ron nichtnur durch die Strapazen während ihrer Suchwanderung wird, sondern auch dadurch, dass sich mit dem Erwachsenwerden komplizierte Gefühle, positive wie negative, in die Beziehung des Triosgemischt und aufgestaut haben, die nun ausgerechnet in der Zeit höchster Notdie Stabilität der Freundschaft gefährden. Dass diesmal die Zaubererschule Hogwartsals Handlungsrahmen wegfällt und die Freunde stattdessen einer Reiseausgesetzt werden, bringt insofern nicht nur eine räumliche, sondern auch eine emotionale Dynamik mit sich. Gleichzeitigrückt das Fantasy-Abenteuernäher an die wirkliche Welt: durch die stärkere Einbeziehung "nichtmagischer" Schauplätze, vor allem aber dadurch, dass mit Voldemorts Macht übernahme das "Böse" nicht mehr nur als etwas Magisch-Numinoses erscheint, sondern sich ganz konkret als totalitäres System manifestiert. Natürlich gibt es auch nochdie spektakulären Spannungssequenzen, in denen Harry, Ron und Hermine sichmit gezückten Zauberstäben gegen Flücheund Monster zur Wehr setzen müssen. Die jungen Helden müssen sich überdies mit dem gar nicht so übersinnlichen Schreckbild eines totalitären Machtapparats auseinandersetzen, der sich die Unterdrückung als minderwertig gebrandmarkter Menschen - aller, dienicht "reinblütige" Zauberer sind - auf die Fahnen geschrieben hat. Der Humor, den frühere "Potter"-Teile entfalteten und der oft mit der Lust am magischen Inventar der Zauberer-Welt verbunden war, bleibt angesichts dieser Entwicklungen konsequenterweise weitgehen dauf der Strecke, flackert nur kurz auf, und dann oft als Galgenhumor.Dafür bekommen selbst Figuren wie die Hauselfen mehr "menschliches" Format (was sich auch in der erhöhten Sorgfaltniederschlägt, mit der ihre Mimik animiertwurde). Der ergreifende Tod eines Elfen, ein Romanhöhepunkt, setzt dennauch dramaturgisch stimmig die Zäsur, mit der der erste Teil des "Potter"-Finale sendet. Bleibt zu hoffen, dass diese filmische Herangehensweise auch im zweiten Teil konsequent fortgeführt wird. Teil einsder "Heiligtümer des Todes" ist mit dieser Rezeptur jedenfalls zum bisher stärksten Teil der "Harry Potter"-Filmreihe geworden.

Source: Rheinischer Merkur, 18.11. 2010

Set Talk - Alan Rickman (2006)

SET TALK

Autor(en): CHRISTIAN AUST

"Ich war ein echter Spätzünder und gehörte eher zu den Uncoolen"

ALAN RICKMAN über seine künstlerischen Ambitionen, das London der wilden Sixties und den langen Weg zur Schauspielerei

Warum haben Sie Kunst studiert?
In jungen Jahren schien mir Schauspieler kein ernsthafter Beruf zu sein. Ich wäre damals einfach noch nicht reif dafür gewesen. Außerdem musste ich erst einmal herausfinden, wer ich wirklich bin. Ich war eben ein echter Spätzünder.

Auf der Kunsthochschule im London der Sechziger muss es wild zugegangen sein.
Und ob! Aber nach den ersten beiden Semestern habe ich grafisches Design studiert. Das war der eher solide Teil der Veranstaltung, während meine Mitschüler aus dem Malerei-Seminar beschlossen, künftig nur noch unter Einfluss von LSD zu malen.Das galt als unglaublich cool. Ich hingegen gehörte da wohl eher zu den Uncoolen.

Malen Sie noch immer?
Ja, und ich träume davon, eines Tages in meinem Haus eine große Gemäldegalerie zu eröffnen.

Source: Gala, 02.11.2006 Nr: 45

Alan Rickman - Interview (2006)

Parfüm? Das ist nichts für mich!


Alan Rickman über Düfte, Orgien und große Talente

Autor(en): Christian Renz


Welches Parfüm benutzen Sie selbst?

Gar keines. Herrendüfte sind nichts für mich.


Aber Sie verschenken doch sicher mal einen Duft?

Früher mal. An meine Freundin. Ich habe aber festgestellt, dass man als Mann keinen Duft für eine Frau kaufen sollte. Der Geruch verändert sich. Was im Laden toll war, roch bei ihr nicht mehr so gut. Ich kaufe nur noch, was mir befohlen wird.


Puh, der Mann kann so richtig böse sein. Natürlich nur im Film. Wer Alan Rickman (60) trifft, der lernt einen A zuvorkommenden, humorvollen Menschen kennen. Einen, der Berühmtheit als lästige Nebenerscheinung betrachtet. Dabei kennt ihn (fast) jeder Kinogänger, entweder als Terrorist im ersten "Stirb langsam"-Film oder als Severus Snape aus "Harry Potter" Jetzt veredelt Rickman die Leinwand-Adaption von "Das Parfum".


Warum mögen Sie Parfüms nicht?
... bei Frauen schon. Nur auf meiner Haut mag ich es nicht (saugt theatralisch seinen eigenen Geruch in die Nase).


Was ist der betörendste Duft, den Sie jemals gerochen haben?
Ich werde Ihnen jetzt nicht die Antwort geben, die Sie hören wollen (lacht kauzig). Der schönste Duft ist sicher der eines Babys, das gerade gewaschen wurde. Dieser reine Duft der Haut.


Das zentrale Thema von "Das Parfum" ist ein perfekter Geruchssinn. Welches Talent wurden Sie gern besitzen?
Klavier spielen. Meine Mutter hat Klavier gespielt. Ich fand das ganz wunderbar. Sie musste aber irgendwann aufhören. Sie war allein erziehend, musste sich darum sorgen, dass wir was zu Essen bekamen.


Warum lernen Sie es nicht selbst?
Ich bin sicher, es wird eine Zeit kommen, da uns allen ein Chip eingepflanzt wird. Per Knopfdruck können wir dann Klavier spielen.


...und bis dahin?
Mir fehlt die Zeit. Da bleibt nur das Genießen. In der Wohnung über uns wohnt eine Konzert-Pianistin. Wenn sie übt, setzen wir uns mit einem Glas Rotwein auf den Balkon und hören zu. Das ist fantastisch.


Fantastisch - gutes Stichwort. Bei "Das Parfum gibt es eine Orgienszene...
Es war großartig. Also, ich hätte nie gedacht, dass ich jemals in meinem Leben durch eine Menge aus 850 nackten, sich liebenden Leibern gehen würde.


War nicht die Gefahr groß, ins Pornografische abzugleiten?
Ich bin sehr stolz, dass die Szene eben nicht sexistisch geworden ist. Obwohl alle übereinanderlagen und sich aneinander rieben.


Glauben Sie, dass "Das Parfum" ein Hit wird?

Da bin ich ganz sicher.


In den Harry-Potter-Filmen spielen Sie Severus Snape. Hat diese Erfolgs-Rolle Ihr Leben verändert?
Jede Rolle verändert einen Schauspieler ein kleines bisschen. Die größte Veränderung in meinem Leben war, dass ich überhaupt einen Film gemacht habe. Ich spielte den Bösewicht im ersten "Stirb Langsam"-Film und hatte plötzlich eine Film-Karriere. Ich ging als normaler Zuschauer ins Premieren-Kino und kam als Star heraus, dem der Weg durch die Masse gebahnt werden musste.

Source: Kölner Express Samstag, 09.09.2006

Sonntag, 21. November 2010

Harry Potter - Darsteller auf der Bühne - Fiona Shaw

Ich konnte Fiona Shaw & Alan Rickman in Dublin auf der Bühne sehen. Und nach einer Vorstellung habe ich mich sogar getraut nach einem Autogramm zu fragen. So steht ihr Name jetzt in den Programm bzw. Skript des Stückes.
Hier Bilder in beiden Rollen.


Samstag, 20. November 2010

Harry Potter - Darsteller auf der Bühne - David Bradley




Ich habe David Bradley in "No Man's Land" (2008) und "Endgane" (2010) gesehen. Erst bei "Endgame" habe ich dann die Verbindung zu Harry Potter gesehen. Na toll, kann man da denken, oder ?
Hier mal Bilder.




Harry Potter - Darsteller auf der Bühne - Michael Gambon

Michael Gambon habe ich 2008 in Harold Pinter's "No Mans Land" gesehen. Es war die erste Aufführung nach Pinters Tod am 24. 12. 2008.






Albus Dumbeldore (2004-2011)

Harry Potter - Darsteller auf der Bühne - Ralph Fiennes

Ich habe so ganz nebenbei festgestellt, dass ich schon einige der Harry Potter-Darsteller auf der Bühne gesehen habe.
Hier mal meine Liste.

Ralph Fiennes - Oedipus (2008) at the National Theatre




und als Lord Voldemort


Montag, 15. November 2010

Ein paar Bilder von London 2008


Ich habe mir ja 2008 den London Trip mit dem VG Theatre aus Chicago gegönnt. Es war wirklich toll und seinen Preis wert.
So haben wir Derek Jacobi gesehen. Auf der Bühne und privat zum Tee.
Hier ein Bühnenbild.




Besonders interessant war die Fragenrunde mit Derek Jacobi .
Ein interessanter und sehr selbstbewußt auftretender Star. Alle anderen neben ihm verblassen in seiner Gegenwart.

Ein paar Bilder von der Reise bei Flickr

Ich muss mal nach meinen Bildern suchen :)

Sonntag, 14. November 2010

Alan in Dublin




Im Moment gibt es nicht viele Schauspieler, die ich unbedingt auf der Bühne sehen wollte - Alan Rickman gehört dazu. Im Deutschen hört man ihn ja nur synchronisiert und seine Stimme ist nicht so sehr das Thema. In den englisch-sprachigen Staaten schon. Er ist sozusagen berühmt für seine seidenweiche und sexy Stimme.
Nun konnte ich nmich in Dublin davon überzeugen.
Allerdings brauchte ich schon eine Weile um mich "reinzuhören". Anfangs habe ich ihn nur schlecht verstanden, aber dann ging es.

"John Gabriel Borkamn" ein altes Stück von Ibsen - inhaltlich moder. E sgeht um einen Banker, der das Geld seiner Kunden verspekuliert hat.

Aktuell, oder ?
Mehr später.

Alan Rickman in "John Gabriel Borkman" - Fotogalerie









Meine Meinung zu "Endgame" in Dublin

Mehr unfreiwillig saßen wir diesmal in der ersten Reihe des Theaters. Was in diesem Fall wirklich kein Fehler war.
Es ist meine dritte Version des Becketts Stückes gewesen und es ar in meinen Augen die beste.

Ich habe fast das ganze Stück atemlos zugeschaut.

Die Schauspieler haben eine ganz andere Interpretation des Stückes vertreten, waren aber sehr glaubwürdig.
Beeindruckens die Stimme des Hamm - sehr tief, sonor - sympatisch.

Clov - wunderbar, skurrill. Nicht untertänig oder abhängig. Ein selbstständiger Mensch, mit Lebenserfahrung und am Ende seines alten Lebens.

Ein besonderes Paar die beiden - gleichwertig. Unabhängig. Wie gesagt - ganz anders als Chicago.

Review zu Endgame in Dublin

The Irish Times - Saturday, October 16, 2010
Endgame
PETER CRAWLEY

The Gate Theatre, Dublin

CLOV, THE servant staggering through Samuel Beckett’s vision of what might be an apocalyptic future, or perhaps scenes from everyday life, once again sets his sights on the exit. “What is there to keep me here?” asks David Bradley’s cadaverous slave. “The dialogue,” replies his dependent tormentor Hamm.

Presented as the concluding part of the Gate’s mini-festival of Beckett, Pinter and Mamet works, subtitled The Relish of Language , Alan Stanford’s serviceable production presents a world where there is no more relish – no pap, sugar plums or painkillers either – but plenty of language to fill the space.

“Then babble, babble, words, like the solitary child who turns himself into children, two, three, so as to be together,” says the sedentary Hamm, a man inclined to etch his existence into a barren earth through speech. Hamm is here played by Owen Roe, but you have to take the programme’s word for it.

Concealed by the character’s usual stiff toque and dark glasses, Roe’s warm familiarity is further muffled by a substantial beard, as though restraining all charm for the sake of an overbearing character.

It would take a lot to soften Hamm, though, whose parents (Des Keogh and Rosaleen Linehan) linger nearby in dustbins, and whose salutation carries distaste for life: “Accursed progenitor!”

Bradley certainly looks the part, stiffly comic and physically eroded by routine on Eileen Diss’s entombing, dust-grey set, but his generic Irish accent frequently drifts to the north of England.

Although Endgame is heavily aware of its own artifice, with teasing self-reference to “ham” performers, something “taking its course” or the deep worry of Hamm’s entreaty, “We’re not beginning to . . . to . . . mean something?” – it seems an odd distraction within a work so painstakingly placeless.

Yet Endgame ’s place is now squarely in the canon, revived frequently (by the Gate in particular) if rarely reinterpreted. Where Deborah Warner’s recent Happy Days amplified Beckett into exaggerated proportions and Sarah-Jane Shiels gave Act Without Words II a political context without curtailing its meaning, here Stanford settles for understated, deferential reference.

Keogh and Linehan, amusingly sad and achingly funny, bring the subtext of their own professional double-act, while the swing door that allows Bradley’s surreally quick reappearances recalls the innovations of previous Gate productions as much as the quiet plea of Beckett’s poem Dieppe to “live the space of a door that opens and shuts”.

That is where Endgame continues to mean something, as stark and funny and true as words can be. The game we know may be stalemate, but Roe’s Hamm sums up the Beckettian worldview with a snappy finality that Pinter and Mamet would admire: “The end is in the beginning and yet you go on.”

Endgame by Samuel Beckett - Fotogalerie






With David Bradley | Des Keogh | Rosaleen Linehan | Owen Roe
Directed by Aoife Spillane Hinks

The Birds




Das Stück lief am letzten Tag des Festivals und war, obwohl vorausschaubar, interessant und spannend inszeniert.
Leider war es für meine Augen wieder zu weit weg. Ich muss wirklich versuchen immer Karten weit vorn zu bekommen oder mehr als einmal zu gehen.

Ciaran Hinds ist ein bekannter Schauspieler (ich habe ihn jedenfalls schon in einigen Filmen gesehen) und auch seine Partnin war sehr gut.
Mit den Vögeln von Hitchcock kann man es nicht vergleichen. Das hier ist mehr ein Endzeitstück, nicht so auf Horroreffekten bedacht.
Ein persönliche Anmerkung: wieder ein Schauspieler, der in Harry Potter mitmacht. :)

Hier noch ein weiteres Review:
http://www.ciaranhinds.eu/chblog/2009/12/the-birds-by-conor-mcpherson/

Ulster Bank Theatre Festival - 2009









Gate Theatre

THE BIRDS

Written and Directed by Conor McPherson

Adapted from a short story by Daphne Du Maurier
Design by Rae Smith
Lighting Design by Paul Keogan
Cast includes Sinead Cusack, Denise Gough, Ciáran Hinds.


From the celebrated author of such masterworks as Rebecca, Jamaica Inn andMy Cousin Rachel, comes Daphne Du Maurier’s enthralling gothic tale of mystery and suspense. Immortalised by Alfred Hitchcock in his legendary film and now re-imagined in a chilling new adaptation by acclaimed Irish playwright Conor McPherson, The Birds is an unrelenting and spellbinding portrait of terror and alienation.

The Gate has a long and close relationship with the award-winning playwright, screenwriter and director, Conor McPherson, premiering many of his works both at home and abroad, many of which the author also directed. These productions include The Weir, Dublin Carol, Come On Over, Port Authority and Shining City. The world premier of The Birds will be the fourth play by McPherson to be presented by the Gate in the Festival.

It will blow you away because a Gate presentation of a new work by Conor McPherson, with some of the finest actors Ireland has ever produced, is undoubtedly one of the highlights of the theatrical year.




Insel-Komödie von Rolf Hochhuth


Isabel Dörfler und andere Cast-Mitglieder

Ich hatte die Gelegenheitheit mir Hochhuths Stück anzusehen.
Der Autor war anwesend und ich habe eine Unterschrift im Manuskript bekommen. Er hat die Aufmersamkeit sehr genossen.

Ich war recht skeptisch, weil die Presse doch sehr vorengenommen war, aber mir hat es gefallen. Und Johannes Heesters war wirklich beeindruckend. Hätte ich nicht gedacht.

Ich habe eine der Sängerinnen Isabel Dörfler an diesem Abend kennengelernt. Hier ein kleines Fotos.



Sie hat uns zum Feiern mitgenommen. Da saßen dann alle im Biergarten des BE bei Wein und Bier. Auch Johannes Heesters mit seiner Frau. Wir waren müde - er überhaupt nicht.

Alles in allem ein gelungener Theaterabend bei schönem Sommerwetter.

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"Inselkomödie" feiert in Berlin Premiere
Heesters – Comeback mit 106 Jahren
zuletzt aktualisiert: 28.07.2010 - 13:17
Berlin (RPO). Er ist der älteste Schauspieler der Welt. Am Freitag feiert er in Berlin einmal mehr sein Comeback. Jopie Heesters wird im Alter von 106 Jahren bei der Premiere von Rolf Hochhuths "Inselkomödie" im Berliner Theater dabei sein – als König auf einem Thron.

Heesters ist zusammen mit Caroline Beil das Zugpferd von Hochhuths Sommeraufführung, die sein mehr als 30 Jahre altes Stück "Lysistrate und die NATO" zum Vorbild hat. Beil ist den Fernsehzuschauern ein Begriff. Die Schauspielerin moderierte ein Boulevardmagazin, spielte in der RTL-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" (GZSZ) und zog ins Dschungelcamp ein. Ab Freitag lehrt sie als Lysistrate nicht ekelhaften Insekten, sondern den Männern das Fürchten.

Mit Soapdarstellern hat der Maestro so seine Erfahrungen. 2005 wurde seine Komödie "Familienbande" komplett mit "GZSZ"-Personal aufgeführt und gelobt. Für die "Inselkomödie" hat Hochhuth nun neben Beil auch Kostas Papanastasiou verpflichtet, den Inbegriff des griechischen Wirts aus der ARD-"Lindenstraße". Er spielt, wie könnte es anders sein, den griechischen Wirt Konstantinos.

Heesters hält zwei Monologe

Um das altehrwürdige Stück in die Gegenwart zu übertragen, machte Komponist Florian Fries aus 300 Seiten Drama ein modernes Musical. "Ich bin Gebrauchsmusiker, möchte unterhalten, Ohrwürmer schaffen", sagt Fries über das bunte Ergebnis. Nur Heesters darf in der "Inselkomödie" nicht singen. Dem 106-Jährigen bleiben nur zwei Monologe, die er auf einem Thron sitzend rezitiert.

Dafür singen die übrigen Ensemblemitglieder umso mehr. Im schwarzen Minirock und kniehohen Stiefeln stachelt Beil als Lysistrate die Frauen einer kleinen griechischen Insel gegen ihre Männer und den Popen auf. Diese wollen das Eiland den USA als Raketenbasis zur Verfügung stellen, die Frauen wollen lieber Touristen auf die Insel locken.


Während die Ehegatten also alleine auf ihren Bauernhöfen festsitzen und den "Melkstreik" sowie die Abwesenheit ordentlicher Mahlzeiten und Kinderbetreuung beklagen, sammeln die Frauen sich unter Lysistrates Führung im örtlichen Gasthaus. Dort sind auch die Offiziere einquartiert, die die Insel auf ihre Raketenbasistauglichkeit überprüfen sollen.


Tanzeinlage mit Stühlen

Doch diese Warnung ist leicht zu übersehen, kriechen doch Beils Mitstreiterinnen in Häschenkostümen über die Bühne, wackeln jederzeit ordentlich mit dem Hintern, lassen sich mit pinkfarbenem Schuhwerk bestechen und kichern wie eine Gruppe Teenager auf Klassenfahrt. Sogar eine Tanzeinlage mit Stühlen wird geboten. Ginge es nicht um Raketen und tote Kinder, die Bühne könnte teilweise auch die eines Burlesque-Theaters sein.

Ein Happy End also, auch auf der Bühne. Die Soldaten lassen sich von den vielen nackten Schenkeln den Kopf verdrehen und verlassen die Insel in Schimpf und Schande. "Das Schwert der Fremde bricht nur in der Scheide", ruft der Chor der Inselfrauen den Offizieren hinterher. Wirt Konstantinos schenkt zur Feier persönlich den Ouzo ein. Prost!